Ein Islamischer Garten


Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü


Blumenerde


Zu den interessantesten Tätigkeiten im Garten zählt für mich das eigenhändige Zubereiten von Blumenerde / Topfsubstrat. Dazu braucht man einige Materialien, die manche Leute zur Grünschnittsammelstelle bringen, dort findet man so etwas: Beim Vertikutieren des Rasens ausgekämmtes Moos, Häckselmaterial aus dünnen Zweigen oder trockenen hohlen Staudenstängeln, Rasenschnitt von unkrautfreien Rasenstücken.

Wie in einem lustigen und interessanten Beitrag in einem Forum geklärt wurde, gibt es besondere Anforderungen an ein Topfsubstrat:

  • es soll zusammendrückbar oder wegdrückbar sein, damit die Pflanzenwurzeln sich entwickeln können (vertikutierte Moosreste, Torf, Steinwolle, Holzwolle)
  • es soll locker sein, damit Luft, genauer Sauerstoff zum Substrat gelangen kann (Pflanzenwurzeln und Mikroorganismen benötigen Sauerstoff, sonst sterben sie ab), das geht sehr langsam mittels Diffusion durch die Gefäßwandung oder von unten her durch das Abzugsloch, von oben her durch den Luftdruck beim Austrocknen und am Besten, gelöst im Gießwasser (mit starkem Strahl oder Perlator gefüllte Gießkanne oder abgestandenes Wasser)
  • es soll Wasser speichern (Hydrokultur-Blähton-Kugeln, Torf, Fasern, vertikutiertes Moos, Holzwolle, Holzkohle)
  • es soll wenig ausschwemmbare Feinanteile haben (Feines ausgesiebt), die den Bodenabfluß oder den Querschnitt des Topfes verstopfen könnten,
  • es soll im pH-Wert eher neutral sein (basisch/alkalisch sind Baustoff-Blähton, Kalkstein-Sand, Kalksteine als Mulch; sauer sind Sägespäne, reiner Torf, Regenwasser?
  • es soll düngend wirken (Komposterde, Oscorna-Biodünger, Hornspäne, Balkonblumenlangzeitdünger, unkrautfreier Rasenschnitt, Häckselmaterial, Mykorrhiza-Brösel), allerdings wird beim mikrobiellen Abbau von Häckselmaterial viel Stickstoff vorübergehend gebunden



Die
Hitze an Wurzeln bei starker Sonneneinstrahlung und Erwärmung der Behälter soll verringert werden

  • mittels eingelegtem wurzelfestem Schaumstoff an der Innenwand-Südseite
  • oder durch Verdunstungskälte bei Tontöpfen
  • oder durch Beschattung nur der Töpfe



Wasserspeicher...

  • sollen nicht zu Staunässe führen
  • können mit Dochtsystemen, Zeitungspapier, Bewässerungskugeln oder automatischer Bewässerung Wasser ins Substrat liefern
  • im Topf können selbst gebaut werden, indem man leere Töpfe mit dem Boden nach oben in größere Töpfe am Boden einlegt



Gießwasser

  • soll nicht zu kalt sein (Brunnenwasser),
  • soll nicht zu heiss sein (in der Sonne gelegener Schlauch, zuwenig Sauerstoff löslich)



Drainage ist nicht unbedingt nötig, Anzuchttöpfe in den Gärtnereien und Baumschulen haben auch keine, Wasserabfluss und Luftzufuhr müssen gewährleistet sein:

  • besser keine Untersetzer!
  • Untersetzer fangen aber ausgeschwemmte Erde, Sand und Düngesalze auf, die den Terrassenboden/Balkonboden verunreinigen würden. Wenn schon Untersetzer, dann Töpfe auf Steine oder Ziegel im Untersetzer stellen, mit dem Abzugsloch oberhalb des Wasserspiegels
  • oder Untersetzer mit Töpfen vor dem Gießen austrocknen lassen (Luftzufuhr)
  • oder Hydrokultur-Blähton in die Untersetzer geben, darauf die Töpfe stellen, dann kann Feuchtigkeit gespeichert werden und aufsteigen;
  • oder Bewässerung grundsätzlich von unten + Töpfe austrocknen lassen
  • oder Bewässerung mit Dochten


Meist nehme ich ein Drittel Gartenerde, ein Drittel Komposterde, ein Drittel Häckselmaterial; lockere alles mit ein paar Handvoll Moosresten, gebe ich Dünger dazu. Das Ganze wird mit einer Schaufel in der Schiebetruhe gemischt, das fertige Substrat soll nicht in einem wasserdichten Behälter im Regen stehen bleiben.


Beim Eintopfen fülle ich das Substrat nur locker ein, damit die Pflanzenwurzeln Platz finden.

Stützstäbe innen bei Plastiktöpfen werden mit Schrauben oder einem Tacker von außen fixiert, bei Tontöpfen geht das nicht, da muß der Topf entsprechend groß sein. Manchmal genügen auch nur Stützschnüre.




Homepage | Sitemap


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü